Wir sind als eine ziemlich bunt gemischte Gruppe aus Erasmus-Leuten gefahren: Drei Franzosen, drei Spanier, ein Belgier, zwei Deutsche und ein Österreicher.
Freitag morgen ging es los, aber erst lag eine 4-stündige Autofahrt vor uns. Als wir im Park ankamen, war es schon fast dunkel und wir mussten uns schließlich mit Taschenlampen den Weg zu unserer ersten Hütten suchen... Dabei haben wir uns natürlich verlaufen und sind bestimmt 2 km umsonst durch kniehohen Schnee gestampft... Yay! Nach reichlich Verwirrung, als wir plötzlich wieder fast am Eingang waren, haben wir dann aber mal etwas genauer auf die Karte geguckt und schließlich den Weg zu unserer Hütte gefunden.
Die Hütten hier in Schweden stehen einfach so im Wald, sind offen und können von jedem genutzt werden, der möchte. Zwar gibt es keinen Strom, dafür aber recht gemütliche Betten, einen Ofen, Feuerholz, ein Plumpsklo, ein bisschen Geschirr und eine richtig gemütliche Atmosphäre :)
Wir waren also heilfroh, als wir bei unserer ersten Hütte ankamen und uns etwas aufwärmen und Essen kochen konnten. Das gestaltete sich allerdings als recht schwierig, weil das Wasser auf dem Ofen zwar heiß wurde, aber nicht angefangen wollte zu kochen. Zum Glück hatten wir noch einen kleinen Gaskocher dabei, auf dem wir Flusswasser zum Trinken abkochen und Wasser für Couscous und Nudeln kochen konnte, damit ging's dann ganz gut.
Als dann das Holz für den Ofen ausgegangen ist, mussten wir draußen neues Holz hacken gehen, was mir wahnsinnig Spaß gemacht hat!
Die Nacht in der Hütte war richtig gemütlich und am nächsten Morgen mussten wir schon um kurz nach neun loswandern, damit wir es vor Sonnenuntergang zur nächsten Hütte schaffen würden. Die Distanz dorthin waren 10 km, was eigentlich ja eine recht entspannte Strecke für 7 Stunden ist. Wie mir ziemlich schnell klar wurde, war die Strecke allerdings alles andere als entspannt. Die kompletten Wege (soweit es denn Wege gab, die Wege waren eign eher Trampelpfade, die man nur erahnen konnte) waren vereist und spiegelglatt, daher mussten wir uns immer einen Pfad direkt neben den Wegen suchen oder dicht am Rand gehen. Man musste rund um die Uhr konzentriert sein, um nicht irgendwo auszurutschen und einen Berg runterzufallen.
Berge gab es auch reichlich, wir sind quasi den ganzen Tag Steigungen rauf und wieder hinunter gelaufen. Dazu kam der zum Teil 30cm hohe Schnee, der einem den Aufstieg auf einen Berg auch nicht gerade leichter gemacht hat. Es war auf jeden Fall super anstrengend und ich war schon nach einer Stunde total nassgeschwitzt, weil wir ein ordentliches Tempo drauf hatten. Dafür wurden wir aber auch mit einer Wahnsinns-Aussicht belohnt! Es gab mehrere Seen, große Felder mit Steinen, viel Schnee und vor allem einen tollen Blick auf das Meer. Es war wirklich genau so malerisch, wie man sich Schweden vorstellt! Ich habe ein paar Bilder gemacht, aber warte noch auf bessere von meinen Freunden, die deutlich bessere Kameras hatten :)
Die letzte Stunde ging es dann einen Abhang hinunter, bei dem man wirklich konzentriert klettern musste. Die Steine waren komplett vereist und man musste ganz genau darauf achten, wohin man seinen Fuß setzt, um nicht die Felsen runter in die Tiefe zu purzeln. Zum Glück sind wir am Ende alle gut bei unserer zweiten Hütte angekommen, als es gerade dunkel geworden war, also ca. um 16 Uhr. Die Hütte lag diesmal am Meer bzw. einem Ausläufer des Meeres, sodass es aussah wie ein See. Der Ort war super schön und gemütlich und weil es nachts klar war, konnten wir sogar Sterne gucken gehen. In dem Park gab es wirklich absolut kein Licht, sodass wir wahnsinnig viele Sterne sehen konnten :) Das war wirklich verdammt schön!
Außerdem haben wir Spaghetti in Meerwasser gekocht, was wirklich gar keine gute Idee war... Dadurch dass das Wasser nicht richtig gekocht hat, haben sie eine super quabbelige Konsistenz bekommen und der Meerwassergeschmack hat das auch nicht gerade wettmachen können...
Der dritte Tag wurde dann schließlich der mit der längsten Strecke, nämlich 15km. Trotzdem war es wesentlich entspannter als Samstag, weil es weniger Steigungen gab und wir zum großen Teil die Küstenlinie entlang gewandert sind.
Als wir gegen Sonnenuntergang an den Autos ankamen waren wir auf jeden Fall alle heilfroh, dass wir es geschafft hatten, aber auch ein bisschen traurig, weil der Trip schon wieder vorbei war...
Es war auf jeden Fall eine ganz großartige Erfahrung und ich denke, dass es nicht mein letztes Wanderwochenende in Schweden gewesen sein wird!
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