So langsam geht hier die Uni richtig los und die Unterschieden zu Deutschland werden immer deutlicher: Man muss tatsächlich am Ball bleiben während des Semesters, es gibt Gruppenarbeiten und Abgaben. Ich muss sagen, dass das für mich noch etwas ungewohnt ist.
Eins meiner Fächer ist dabei noch verhältnismäßig entspannt, nämlich "Snow and Ice". Hier lernen wir die lustigsten Dinge über Schnee: Wie man misst, wie hart er ist, welche Arten von Schnee es gibt, wie man die Dicke von Eisflächen anhand von Schall ausrechnen kann, wie man die richtigen Langlauf-Ski auswählt, wie man ein Iglu baut... Es ist einfach unglaublich :) Und manche andere Erasmus-Leute bekommen dafür sogar Credits! Ich hätte keine Ahnung, wie ich mir das in Aachen hätte anrechnen lassen sollen...
Auf jeden Fall haben wir in diesem Fach eine Gruppenarbeit, bei der wir ein Projekt machen müssen, das mit Eis zu tun hat. Ich habe mich dafür mit vier schwedischen Auto-Studenten zusammengetan, die ihr ganz eigenes Projekt machen wollten, also keins von den vorgegeben. Und zwar geht es dabei um... Ja, so ganz klar ist mir das auch nicht. Wir messen die Scherung im Schnee und vergleichen dabei verschiedene Schneearten. Glaube ich. Und dann wollen wir zu einer Teststrecke für Autos fahren, die hier in der Nähe ist, und dort die Bedingungen testen und die Scherung im Schnee bewerten. Wozu wir das eigentlich machen, ist den anderen aber glaub ich auch nicht so ganz klar.
Um die Scherung zu messen, brauchten wir ein Messgerät für Scherung, das uns unsere Professorin auch gerne besorgt hat. Leider war es aber erstens bestimmt 30 Jahre alt und zweitens unvollständig. Es fehlte das gesamte Gestell, auf dem man das eigentliche Messgerät befestigt.
Wir sind also bestimmt eineinhalb Stunden durch die Labore und Werkstätten der Uni gelaufen und haben mit allen möglichen Leuten gequatscht, die uns das Gerät erklärt haben und geholfen, ein Gestell zu konstruieren. Und alles komplett auf Schwedisch. Ich bin eigentlich sehr gut mitgekommen und habe den größten Teil verstanden, aber nach einiger Zeit wird es einfach super anstrengend, zuzuhören, weil ich mich so wahnsinnig konzentrieren muss. Deshalb gab es dann auch ein paar Minuten, in denen ich überhaupt nichts mitbekommen habe. Aber wenigstens komme ich so nicht aus der Übung! :)
Zwei Tage später haben wir dann ein fertiges Gestell bekommen, das uns jemand zusammengeschweißt hat. Total super, alles sind hier so hilfsbereit!
Wir haben noch den Tipp bekommen, einen richtigen Bohrer zu verwenden und zu testen, wie tief wir in den Schnee bohren können, also wird uns jetzt sogar noch ein Bohrer gekauft.
Das Projekt scheint mir auf jeden Fall ziemlich lustig zu sein, vor allem weil es endlich mal etwas handfestes ist und nicht immer nur Theorie. Auch wenn ich noch nicht völlig verstanden habe, was eigentlich das Ziel der Sache ist.
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