Der Markt ist eine große Attraktion, weshalb wir bei weitem nicht die einzigen Touristen dort waren. Deshalb war ich mir von Anfang an nicht ganz sicher, was man davon erwaten kann.
Der Markt war dann ziemlich genau so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte: Es gab sehr sehr viele Stände, von denen die meisten Pelze, Felle, Messer, Tiermützen, gefütterte Handschuhe, ausgestopfte Tiere und Elchgeweihe verkauften. Zu essen gab es vor allem Rentierfleisch als Suppe, Wrap, Burger oder eingeschweißt, ansonsten andere Arten und Wurst und viele Arten von Käse, die man alle probieren konnte :) Einige mögen dabei lokal und traditionell gewesen sein, bei dem 24- bzw. 36-Monate-gereiften Parmesan war ich mir dann aber nicht mehr so sicher ;)
Viele der Stände wirkten aber wirklich authentisch, auch wenn viele der Verkäufer keine Indigenen waren. Die meisten Waren wirkten auch durchaus hochwertig und echt, waren dafür aber auch sündhaft teuer. Und dann gab es zwischendurch immer wieder Stände,die einfach so gar nicht passten: Ein Vattenfall-Tippi, in dem für Kernkraft geworben wurde, Stände mit chinesischen Messern eingepackt in knallbuntes Plastik, solche mit billigen T-Shirts und Pikatchu-Kostümen, ein Dönerstand, ein Verkäufer von mobilen Saunen und einige mit Alpaka-Wollsocken, die man von genau der gleichen Marke auch auf dem Aachener Weihnachtsmarkt kaufen kann.
Aber das hat eigentlich nicht groß gestört, denn das Ambiente dort war trotzdem wirklich schön.
Wir haben auch ein wenig Sami-Kultur mitbekommen, als wir in einem Tippi saßen und eine Sami-Frau eine Geschichte erzählt hat (auf Schwedisch, also war ich die einzige von uns, die wenigstens halbwegs wusste, worum es ging) und danach gesungen hat. Das war wirklich beeindruckend, vor allem, weil es für uns so fremd war.
Mittags gab es außerdem ein Rentierrennen, bei dem verschiedene Leute (zum Teil aus dem Publikum) jeweils zu zweit gegeneinander angetreten sind. Dabei gab es eine abgezäunte Runde, die ca. 200m lang war und die die Rentiere einmal entlang rennen mussten und wer als erster im Ziel war, hat gewonnen. Ich hatte es mir vorher so vorstellt, dass die Rentiere zahm seien, ähnlich wie Pferde. Das waren sie aber überhaupt nicht, sodass sie immer von vier bis fünf Leuten gleichzeitig an den Start gezerrt, an den Schlitten festgemacht und hinterher wieder eingefangen werden mussten. Man hat den Tieren abgesehen, dass die ganze Veranstaltung ihnen gar nicht gefallen hat und sie totalen Stress hatten... Deshalb war ich ehrlich gesagt nicht wirklich begeistert vom Rentierrennen.
Der Rest des Marktes hat mir aber recht gut gefallen und ich hatte auf jeden Fall eine Menge Spaß mit meinen Erasmus-Freunden :)
Hört sich total gut an! Richtig nach Abenteuer!!
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