Freitag, 10. März 2017

Engagement in Luleå

Zu einem Erasmus-Semester gehören viele tolle Dinge wie reisen, Leute kennen lernen, die Uni, Party machen und einfach ein fremdes Land kennen zu lernen.
Das alles macht mir auch super Spaß, doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt hier... Ehrenamtliches Engagement!
Da ich in Aachen ja einen durchaus großen Teil meiner Freizeit mit Greenpeace, Grüner Hochschulgruppe und Co. verbringe und es mir super wichtig ist, mich für meine Ziele einzusetzen und etwas zu verändern, wollte ich mir nun auch hier in Luleå etwas suchen, um mich einzubringen.

Also...
Greenpeace? - Gibt es hier nicht, die nächste Gruppe ist in Umeå, 3 Stunden entfernt
Grüne Hochschulgruppe? - Gibt es offiziell, ist aber im Moment recht inaktiv weil es ihnen an Mitgliedern mangelt...
Grüne Partei? - Gibt es auch, wirkt aber auf ihrer Facebook-Seite aber auch nicht allzu aktiv...
Engagement für Geflüchtete? - Gab es wohl mal, als sehr viele von ihnen hier zum Teil auf der Durchreise nach Finnland ankamen. Seit aber die Balkanroute zu ist, kommt niemand mehr und auch die Gruppe, die damals geholfen hat, hat sich aufgelöst. Und Schwedischkurse kann ich ja leider auch nicht geben.
Fachschaft oder ähnliches? - Gibt es wohl zumindest so in der Art, schien mir aber alles ziemlich undurchsichtig und ich glaube, da muss man sich direkt in ein Amt wählen lassen.
Also bin ich (inzwischen recht verzweifelt) auf das Rote Kreuz (bzw. Röda Korset) gestoßen. Dort kann man als Ersthelfer in einer Gruppe aktiv sein und bei Festivals und anderen Veranstaltungen vor Ort sein. Klang ja nicht allzu schlecht, zumindest kann im weitesten Sinne jemandem helfen. Ich war also vor einigen Wochen bei einem Infotreffen des Roten Kreuzes für neue Mitglieder - gut, dass ich inzwischen gut Schwedisch verstehe, sonst wäre das schwierig geworden!


Es hat sich heraus gestellt, dass die Erste Hilfe - Gruppe hier in Luleå mit sechs Leuten recht überschaubar ist, auch wenn bei meinem Treffen neun andere Interessierte waren. Die Infos, die wir dort bekommen haben, haben mich allerdings nicht komplett überzeugt. Man muss drei mal zu drei bis acht Stunden langen Seminaren/Treffen, um erste Hilfe und die Organisation des Roten Kreuzes kennen zu lernen, dann darf man bei Festivals usw. helfen. Leider habe ich festgestellt, dass ich zu ein bis zwei Treffen schonmal gar nicht kommen kann. Außerdem sind die meisten Veranstaltungen im Sommer, wenn ich vermutlich überhaupt nicht hier bin, und das Engagement sollte langfristig sein, wofür ich auch eher ungeeignet bin.
Kurz: Das Rote Kreuz hat mich eher so mittelmäßig überzeugt.

Auf einer Afterparty habe ich dann aber letztens einen Schweden kennen gelernt, der mir begeistert von Ingenieure ohne Grenzen vorgeschwärmt hat, weil er der Leiter der Gruppe hier an der Uni ist. Die Gruppe ist wohl recht aktiv hier in Luleå, arbeitet eng mit Schulen zusammen, organisiert Events und hat ein Projekt in Tansania, wo sie eine Wasserpumpe installieren und ein schalldichtes Dach für eine Schule bauen. Das klang ja schon viel besser!
Also war ich heute mal beim Jahrestreffen, wo ich viele motivierte und nette Leute kennen gelernt habe. Leider hören einige von ihnen nach dem Sommer auf, weil sie fertig sind mit dem Studium, aber es sah so aus, als würden auch viele motivierte Leute bleiben. Ich bin also mal gespannt, was die ersten Treffen in den nächsten Wochen so bringen und ob ich jetzt endlich meine Berufung hier in Luleå gefunden habe ;)

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