Als ich klein war, gab es bei uns immer die "Tradition", über Ostern weg zu fahren und dann auf dem Bauernhof (oder sonst wo) Ostereier zu suchen. Später hat es sich dann von der Ostereiersuche zur Osterkerze beim Frühstücksbuffet gewandelt, die immer schön mit in den Urlaub genommen wurde. Dieses Jahr war es besonders bequem für mich, denn der "Urlaub" kam zu mir: Familienbesuch in Lulea! :)
Ich glaube, das erste was Mama und Marc bei der Ankunft am Flughafen aufgefallen ist, war meine Bräune von der Hundeschlittentour, gefolgt vom zweiten Gedanken: KALT.
Tatsächlich hatten die beiden das Glück, die letzten recht kalten verschneiten Tage in Lulea zu erwischen, an denen auch die Iceroad (der zugefrorene Fluss) noch auf war. Und das obwohl es eigentlich schon gar nicht mehr so kalt war, tagsüber so zwischen -2 und 3 Grad, begleitet von überwiegend traumhaften Sonnenschein. Für mich also kein Grund, mich zu beklagen. Das haben Mama und Marc aber ganz anders gesehen, was wahrscheinlich ganz normal ist, wenn man im März schonmal 21 Grad hatte und dann zurück in die Kälte muss...
Die beiden waren von Freitag bis Dienstag da und wir haben die drei ganzen Tage, die wir zusammen hatten, mit schönen kleinen Ausflügen zusammen genutzt, ich hatte auf jeden Fall eine super schöne Zeit. Am Samstag haben wir erst zusammen im Hotel Frühstücksbuffet gegessen, uns dann zusammen die Stadt angeguckt, waren auf der Iceroad, sind zur kleinen Insel dort gelaufen und waren am Ende des Tages noch bei mir in der Wohnung, wo wir zusammen gekocht und Hanabi gespielt haben. Ich glaube, den anderen hat Lulea wirklich gut gefallen, auch wenn sie sich vor allem auf dem Eis ziemlich über die Kälte und den (leichten) Wind beschwert haben. Liebe Mama, da hättest du vielleicht nicht nur mir einen Haufen dicker Wintersachen kaufen müssen, sondern vielleicht auch dir selbst welche anziehen ;)
Am zweiten Tag sind wir dann nach unserem traditionellen Osterkerzen-Sonntagsfrühstück mit dem Bus in die historische Altstadt von Lulea gefahren, nach Gammelstad. Dort war ich ja auch schon einmal mit Lorena, doch diesmal sah alles recht anders aus, weil viel weniger Schnee übrig war. Außerdem hatten wir diesmal das Glück, dass die alte Kirche dort offen hatte und wir konnten einen Blick hinein werfen. Ansonsten war es dort genauso verlassen wie beim letzten mal. Das war es allerdings überall in Schweden an Ostern, da verlassen die Menschen anscheinend ungern ihre Häuser.
...oder sie versammeln sich alle an einem geheimen Ort, von dem ich nichts weiß? ;)
Wir sind auf jeden fröhlich durchs Dorf gelaufen und haben sogar einen Rundgang gemacht, der auf einem Flyer beschrieben war. Allerdings muss selbst ich begeisterte Kultur-Guckerin zugeben, dass die schwedischen Häuschen zwar alle sehr süß und hübsch waren, man den Unterschied zwischen Rathaus, altem Gebetshaus und Versammlungshaus aber eher schwer feststellen konnte und die Tour deshalb vielleicht eher so medium-spannend war. Macht aber nichts, da sind wir wenigstens rumgekommen!
Danach hatte ich eign geplant, wie mit Lorena durch den Wald die 6,5km zurück zur Uni zu wandern, aber Marc und Mama haben durchblicken lassen, sie seien am Tag vorher ja schon "genug auf dem Eis und durch die Stadt gewandert", außerdem sei es viel zu kalt und wir könnten ja doch lieber den Bus zurück nehmen. Auch wenn sie es sehr lobenswert fanden, wie viel Mühe ich mir gegeben habe, sie vom Wald zu begeistern. Aber für mich ist das nunmal das, was Schweden ausmacht und was ich so an dem Land liebe: Riesengroße einsame Wälder, die Ruhe, die Natur, den Schnee, auch auf stundenlangen Wanderungen keinen Menschen zu treffen... :)
Wir sind aber wenigstens ein bisschen in den Wald hinein gewandert, bevor wir den Bus zurück genommen haben :)
Außerdem waren wir noch beim riesigen Wasserfall Storforsen, aber dem Ausflug habe ich einen eignen Post gewidmet.
Unsere Abende haben wir meist gemütlich im Bishops Arms, der einzigen richtigen Kneipe in Lulea, verbracht, gequatscht, ein Bierchen getrunken und Uno, "The Game" und Hanabi gespielt. Es war richtig schön und ich habe mich sehr gefreut, die ganzen Neuigkeiten aus Deutschland zu hören, von Familie über Nachbarn bis hin zum nahenden Wahlkampf.
Am Ende war das Osterwochenende viel zu schnell wieder um und für mich ging der Ernst des Lebens mit Uni wieder los... Wir hatten aber auf jeden Fall eine super schöne Zeit und ich freue mich schon darauf, meine Familie in Deutschland wieder zu sehen! :)
Hier ein paar Eindrücke: Osterdeko in Lulea...
...Marcs und Mamas Hotel:
...die Kirche von Lulea:
...auf dem Eis:
...auf der kleinen Insel:
...in der Altstadt Gammelstad:
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